Mittwoch, 30. März 2011

Der letzte Arbeitstag

Ja, heute war es soweit: Mein letzter Arbeitstag im Head Office war gekommen. Kaum zu glauben, wie die letzten acht Wochen so schnell vergehen konnten...
Waehrend der Morgen-Andacht wurde ich ein bisschen offiziell vom General Secretary und vom Dekan, dem Stellvertreter des Bischofs verabschiedet. Der Bischof ist zurzeit mal wieder unterwegs und konnte mir deshalb nicht persoenlich Tschuess sagen. So haben die anderen mir mein Geschenk ueberreicht: Ein T-Shirt der Dioezese zum 100-jaehrigen Jubliaeum des Evangeliums in Karagwe im vergangenen Jahr. In einem starken Gelbton. Ich glaube, die Farbe wird auf meiner Hautfarbe weniger gut aussehen als bei den anderen Mitarbeitern des Head Office. Aber gut, es ist eine schoene Erinnerung an meine Zeit hier.
Eine Erinnerung an mich werde ich auch hinterlassen: Neben der Website habe ich mich hier auch ein bisschen um die Interne Kommunikation gekuemmert und ein Schwarzes Brett gestaltet. Und dieses Schwarze Brett musste in den vergangenen Tagen irgendwie, mit viel Durcheinander und noch mehr neuen Planungen fertig gestellt werden. Aber jetzt ist es vollbracht und die Dioezese kann schon in den naechsten Tagen in eine ganz neue Art der Internen Kommunikation starten. Ich bin gespannt, was aus diesem Projekt wird.
Und dann gab es heute noch eine Ueberraschung, neben all dem Stress der letzten Tage. Zu dem Fertigstellen von moeglichst vielen Einzelheiten im Buero, kam das Einpacken des Hausrats und die ersten Packvorbereitungen fuer meine Rueckreise. Aber gut, da war ja die Ueberraschung heute. Bei meinen Ausfluegen nach Kituntu habe ich bislang nie den Pfarrer aus Rugera getroffen. Auf Nachfrage haben die anderen mir erklaert, dass Rugera in der Trockenzeit schon recht weit entfernt liegt und schwierig zu erreichen ist. In der Regenzeit scheint sich diese Entfernung um einiges zu vergroessern und es gibt nur selten ein Durchkommen. Wie zum Beispiel gestern, als er einen Brief aus Oberdieten erhalten hat und auch von meinem Aufenthalt hier erfahren hat. Scheinbar hat er sich gleich auf den Weg gemacht, die Nacht in Kayanga im Hotel verbracht, um mich heute Morgen hier im Head Office in Lukajange besuchen zu koennen. Von so viel Einsatz und Engagement war ich wirklich begeistert. Wir haben uns sehr nett ueber Tansania, Deutschland, Gott und die Welt unterhalten. Im Gespraech kam heraus, dass er gerne einmal wieder seine Emails checken wuerde und auch eine nach Deutschland schicken wuerde. In Rugera gibt es kaum Strom, gar kein Internet und zum Teil auch schlechten Handy-Empfang. Natuerlich habe ich ihm gleich meinen neuen Computer bei Anne im Buero angeboten. Und das Abenteuer Internet konnte beginnen. Da er ein bisschen ungeuebt in allem war, hat er ueber zwei Stunden gebraucht, um diese Email zu schreiben. Ich habe mich wirklich gefreut, ihm die Freude machen zu koennen, aber mit dieser Dauer hatte ich nicht gerechnet. Bei all der Freude hat mich das leider auch in meinem Zeitplan heute ziemlich zurueck geworfen - aber so ist das hier in Afrika und am Ende des Tages zaehlen eher die Begegnungen als die abgearbeitetenden Punkte.

Ist das nicht ein schoene Einsicht zum Abschluss meiner Arbeit hier in Karagwe? Ein anderes schoenes Detail meiner letzten Tage ist das weitere Programm: Morgen fahre ich mich mit Regina und Hans nach Bukoba. Die beiden werden mir ein bisschen die Stadt zeigen und mich in ihr Lieblings-Restaurant fuehren. Wenn das nur halb so gut ist, wie die ganzen Tipps der vergangenen Wochen, dann freue ich mich schon jetzt auf ein herrliches Essen. Ganz im Ernst, ohne die beiden und ohne ihre tollen Ideen und Ratschlaege, haette ich manches Erlebnis nicht machen koennen und anderes waere viel schwieriger und komplizierter gewesen. Asante sana, Regina und Hans!

3 Kommentare:

  1. Vielen Dank für Dein Engagement. Ich hoffe, es war nicht die Email an mich, die so viel Zeit gekostet hat ;-)

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  2. Herzlichen Glückwunsch für ein gelungenes Praktikum! Es hat Spaß gemacht, mit Dir zusammenzuarbeiten... schon bei der Wanderausstellung, und dann bei der Website.

    Du hast die Website der Karagwe Diözese auf Vordermann gebracht und die Klickzahlen haben sich erhöht, teilweise sogar verdreifacht. Es macht Spaß, auf der Website zu surfen...

    Und dann hast Du alle Freunde aus Kituntu gesehen und getroffen und konntest Dir ein Bild machen vom Leben und Glauben in Afrika.

    Asante sana! Genieße die verbleibende Zeit und gute Heimreise.

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  3. Liebe Annika!
    Aus der Afrika-Abteilung der VEM auch einmal herzliche Grüße! Ich habe zwar nicht alle Deine Beiträge lesen können, das Wenige fand ich dann aber sehr spannend! Ich hoffe, die Zeit wird Dir sehr lange und gut in Erinnerung bleiben! Danke für Deinen Einsatz, der für Eure Kirchen-Partnerschaft sicherlich sehr wertvoll war.
    Gutes Wieder-Einleben in Deutschland!
    Alles Gute! uli baege

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