Montag, 7. März 2011

Leben auf dem Land

Von Runyaga ist man recht schnell mit dem Auto in Katembe, Brightons Heimatdorf in Kituntu. Da er dort, direkt neben dem Haus seiner Eltern, auch ein Haus hat, ging unsere Reise am Samstagabend fuer die Nacht dorthin. Als wir ankamen war es bereits dunkel und im Haus der Eltern gibt es keinen Strom. Das ist aber normal 'auf dem Dorf' in Karagwe, denn nur wenige Haeuser haben Elektrizitaet. Das Haus erschien mir in der Dunkelheit ganz einfach, mit einigen Zimmern, die aber kaum eingerichtet waren. Dafuer war der Raum umso mit einer wunderbaren und selbstverstaendlichen Gastfreundschaft gefuellt: Innerhalb weniger Minuten hatte Brightons Mutter Wasser draussen auf dem Feuer gekocht und uns Tee angeboten. Da sassen wir nun auf Matten auf dem Boden und tranken Tee im Schein einer einfachen Gaslampe.
Nach einiger Zeit sind wir in das andere Haus umgezogen und dort wartete ein wahrer 'Dorf-Luxus' auf uns: Dank einer mitgebrachten Batterie hatten wir Strom und Licht im Haus. Das Haus war huebsch und gemuetlich eingerichtet, obwohl es momentan eher als Wochenendhaus dient. Und gab es die naechste Ueberraschung in punkto Gastfreundschaft: Brightons Mutter hatte fuer uns auch noch Reis, Bananenbrei und eine Erdnuss-Sosse gekocht. Das war alles sehr lecker und ein toller Abschluss eines erlebnisreichen Tages. Deshalb bin ich auch recht schnell auf meine Matratze gefallen und eingeschlafen.
Der Sonntagmorgen begann sehr gemuetlich mit einem Fruehstueck aus mitgebrachten Lebensmitteln und Tee von Brightons Mama. Aber dann wurde die Zeit knapp und wir mussten schnell duschen - das heisst mit einem Becher und je einem Eimer mit warmem und kaltem Wasser sich abduschen - und zur Kirche fahren. 
Anders als bei uns in Deutschland, fand der Weltgebetstag hier in Karagwe am Sonntagmorgen statt. Die Frauen aus Katembe hatten den Gottesdienst organisiert und vorbereitet, zu dem auch Maenner und Kinder eingeladen waren. Aber auch hier war das Thema Chile und die Frage "Wie viele Brote habt ihr?" beschaeftigte die Menschen in Karagwe. Im Rahmen des Gottesdienstes durfte ich mich wieder der Gemeinde vorstellen und hatte dieses Mal sehr viel zu erzaehlen: Wer ich bin, woher ich komme, warum ich hier bin, wie der Weltgebetstag bei uns Deutschland gefeiert wird, die ganzen Partnerschaftsgruesse ausrichten und dann habe ich den Start der Wanderausstellung zu 20 Jahren Partnerschaft Biedenkopf - Kituntu zum Anlass genommen, den Menschen in Katembe von unserem Projekt zu berichten. Wieder einmal hat Brighton alles sehr kompetent fuer mich uebersetzt. Ich denke, die Menschen haben sich gefreut, dass ich da war und von der Partnerschaft berichtet habe. Fuer mich war diese Vorstellungsrunde auch besonders, denn es war schoen, mich der ersten Gemeinde in Kituntu vorzustellen.
Nach der Kirche war aber wieder Eile geboten, denn mit Mittagessen (das wieder Brightons Familie organisiert hatte) und Packen war die Zeit knapp zum naechsten Programmpunkt an diesem erlebnisreichen Wochenende. Ja ja, ihr lest richtig, das Wochenende war noch nicht vorbei mit seinen Erlebnissen. Aber bevor ich darueber berichte, moechte ich an dieser Stelle noch einmal 'Asante sana' fuer das leckere Essen und die herzliche Gastfreundschaft in Katembe, Familie Katabaro, sagen!

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