Donnerstag, 17. März 2011

Von nassem Wetter und getrocknetem Obst

Der Regen haelt langsam Einzug in Karagwe - das heisst, es regnet jetzt fast jeden Tag. Mal morgens, mal mittags oder nachmittags, mal abends oder nachts - je nachdem... Fuer diese Zeit verabschiedet sich dann die Sonne tagsueber und es wird fast ein bisschen frisch. Aber ich will mich nicht beklagen, denn der Regen ist sehr wichtig fuer Land und Leute hier. Wenn es nur vier Monate im Jahr Regen gibt, muss man sich ueber jeden Schauer freuen.
Mit dem Regen schwankt der Strom etwas mehr: 15 Minuten ist er weg, ploetzlich wieder da und dann ganz ploetzlich nach einigen Minuten wieder weg. Also habe ich immer genuegend Zeit den Computer auszuschalten, wieder einzuschalten, um ihn kurz darauf wieder herunter zu fahren. Aber auch daran kann man sich gewoehnen. Ich schreibe dann erst einmal alles mit Hand auf einen Zettel und uebertrage es, wenn der Strom wieder da ist, auf den Computer. Auf diese Weise ist alles auch ein bisschen durchdachter, schliesslich schreibe ich es zweimal auf. 
Woran ich mich nicht gut gewoehnen kann, ist, wenn das Internet in unserem Buero weg ist, aber alle anderen Zugriff haben. Das Problem liegt bei den Gebaeuden und der Strom- und Internetverbindung des Head Offices - kurzum, ich habe mein Buero einfach im falschen Teil des Offices. Aber gut, als dann heute Morgen wieder alles funktionierte, habe ich mich sehr gefreut. Leider kann man nie genau sagen, woran es gelegen hat, dass wir gestern den ganzen Tag kein Internet hatten.

Deshalb komme ich auch erst jetzt dazu, euch von meinem Besuch in der Karagwe Secondary School (KARASECO) am Dienstag zu berichten. Nach dem zweiten Schulbesuch bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass die Schueler hier in Tansania ein viel strengeres und durchgeplanteres Schulleben haben, als ich es in Deutschland hatte. Das faengt schon damit an, dass die ganz Kleinen bereits den ganzen Tag, von morgens bis nachmittags, zur Schule gehen. Ich glaube, der Tag ist dann ganz schoen lang fuer die 6- oder 8-jaehrigen.
Im Interview mit einer Schuelerin fuer die Website
Puh, mein Gehirn ist morgens um 5 Uhr, glaube ich, alles andere als frisch und ich weiss nicht, ob mir der Schlaf davor genuegen wuerde. Schueler, die in Tansania eine Secondary School besuchen, muessen vieles leisten und sich anstrengen - das soll nur ein Beispiel dafuer sein.
Nach dem Schulbesuch hatte der Pfarrer aus Kihanga, eine Gemeinde im Kituntu-Distrikt, Oscar und mich zur Betriebsbesichtigung eines Kipepeo-Zulieferers eingeladen. Gemeinsam mit Anatory Kagaruki haben wir uns also angeschaut, wie Baby-Bananen, Ananas und Papaya klein geschnitten, getrocknet und fuer den deutschen Markt verpackt werden. Ja genau richtig, man kann das Obst aus Karagwe - getrocknet - in Deutschland kaeuflich erwerben. Um die Werbung zu vervollstaendigen: Ueber das Internet, ist eine wirklich gute Sache weil Bauern mit den Gewinnen unterstuetzt werden und es wirklich gut schmeckt. Der Besuch war sehr interessant und ueberall roch es so schoen nach frischem Obst. 
Die Papaya stammen zum grossen Teil von Feldern aus Runyaga, der Direktpartner-Gemeinde von Frohnhausen in Kituntu. Und deshalb habe ich neben der Bananen- und Ananas-Kostprobe auch noch ein extra Paeckchen getrocknete Papaya geschenkt bekommen. Asante sana!

3 Kommentare:

  1. Nicht nur die Papaya, auch die Ananas kommen aus Runyaga. Oh, das finde ich toll, dass Du auch 'kipepeo' untergebracht hast in Deinem Programm. Aber so bekommst Du wirklich einen guten Einblick in Land und Leute, die Kirche nicht zu vergessen.

    Und dann sorry, dass ich vergessen habe, auf dem Packzettel Dich daran zu erinnern, dass ein Regenschirm ganz nützlich wäre. :) Denn es stimmt, es ist jetzt Zeit, dass es regnet...

    Und wir sind dabei Geld zu schicken, dass noch ein paar fehlende Bäumchen in KAKAUMAKI gepflanzt werden können.

    Last not least, ein Kompliment aus kompetenter Hand. Ich hatte heute eine Werbeagenturmmenschen hier wegen unserem Gemeindebrief... wir wollen ja noch besser werden... und bei der Gelegenheit habe ich gelernt, dass es in Textgefügen 'Hurenkinder' gibt usw. ...jedenfalls habe ich auch die KAD-Website hochgefahren, und es hat ihm gefallen, was er sah... Asante.

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  2. Die getrockneten Früchte gibt es bei Jörg im Gemeindebüro in Wallau, bei mir in Oberdieten und nicht zuletzt auch im Weltladen in Biedenkopf!

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  3. Apropos Strom... das mit dem Erdbeben, Tsunami und der Atomkatastrophe in Japan hast Du sicherlich mitbekommen. Das wird es einem echt anders, wenn man mitbekommt, wenn sich High-Tech selbstständig macht. Aber die Politik weiß es eigentlich, die Risiken, das Problem der Entsorgung usw.... Und es ist ja nicht das erste Mal...

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