Dienstag, 22. März 2011

Einmal Kituntu und zurueck

Heute hat sich das Partnerschaftskommittee aus Kituntu getroffen - eine gute Gelegenheit fuer mich, auch einmal fuer die Partnerschaft einen Ausflug zu machen. Los ging es heute Morgen um 7:40 Uhr, hier in Lukajange. Da Brighton dienstlich nach Kayanga musste, hatte ich fuer die erste Etappe eine Mitfahrgelegenheit. Dort angekommen war auch schnell ein ein Taxi gefunden, das mich nach Katembe bringen wollte. So leicht hatte ich mir das gar nicht vorgestellt. Wie ich dann so bin, habe ich mir Gedanken gemacht, was ich in Katembe machen kann, wenn ich viel zu frueh da bin. Inzwischen war es 8 Uhr und wenn wir gleich los gefaehren waeren, waeren wir um halb 9 dort gewesen - das Treffen sollte aber erst um 10 Uhr beginnen.
Ja, wenn wir sofort los gefaehren waeren. Erst haben wir auf weitere Fahrgaeste gewartet, dann kam ein anderer Fahrer ins Auto gehuepft und ist mit mir zum Reifen-Aufpumpen und wieder zurueck zum Sammelplatz gefahren, hier haben wir wieder - bei recht lauter Musik - gewartet, bis das Auto sich langsam fuellte. Doch bevor wir Richtung Katembe starten konnten, mussten wir noch mit dem ersten Fahrer bei einer Bank halten und einen vierten Fahrgast auf die Ruecksitzbank laden. 
Aber dann ging es wirklich los - um kurz nach 9. Waehrend der ganzen Zeit freuten sich die beiden Fahrer sehr, eine 'Mzungu' im Auto zu haben. Ob das ein besonderes Qualitaetsmerkmal fuer ihre Fahrdienste ist? 
Auf dem Weg nach Katembe wollten noch weitere Menschen mit uns fahren und die haben wir natuerlich nicht einfach am Strassenrand stehen lassen. Als der fuenfte Fahrgast sich auf die Ruecksitzbank quetschte, habe ich mich etwas komisch gefuehlt: Ich sass vorne ganz alleine auf dem Sitz und hatte 'Platz'. Doch das komische und zugleich befreiende Gefuehl waehrte nicht lange, denn der naechste Passagier wurde vorne neben mir platziert. Zu meinem grossen Erstaunen, teilte dann auch noch der Fahrer seinen Sitz. Von ganz rechts hat er dann ueber den Schoss meines direkten Nachbars geschaltet. Dabei war er ein bisschen auf mein Wohlwollen angewiesen, wenn er in den ersten oder zweiten Gang schalten wollte, denn ich sass fast auf dem Schalthebel. Hiermit ist der Beweis vollbracht: Es koennen bis zu 9 Menschen in einer normalen Limousine fahren. Wir sollten es vielleicht nur nicht in Deutschland ausprobieren.
Letztendlich waren wir um kurz vor 10 Uhr in Katembe - also perfekt in der Zeit. Was will man mehr? Vielleicht den Schluessel fuer die Kirche, wo das Treffen stattfinden sollte. Doch der Mann mit diesem Schluessel liess auf sich warten. Wie gut, dass Joerg immer super organisiert bei den Partnerschaftstreffen in Deutschland ist und die Schluessel hat. Was fuer mich ungewohnt war, haben alle anderen ganz gelassen genommen. So haben wir halt einfach im Pfarrhaus gesessen, gewartet, geredet und um 11 Uhr das Treffen offiziell in der Kirche begonnen. Dieses Mal musste oder durfte Runyagas Pastor Faustin Buchocho fuer mich uebersetzen. Das Hauptthema war der anstehende Besuch in Deutschland und die Reise von Kituntu nach Biedenkopf. Wer schon einmal nach Kituntu gereist ist, weiss, dass es nicht unbedingt leicht sein muss, hier hin oder hier weg zu kommen und dass es einiges an Organisation braucht... Waehrend des Treffens wurde ein Fruehstuecks-Imbiss gereicht und im Anschluss haben wir gemeinsam Mittag gegessen. Diesen Service gibt es in Biedenkopf leider nicht ;-)
Und schon ging es wieder zurueck Richtung Lukajange. Die Platzsituation im Auto war aehnlich wie auf dem Hinweg: Hinten sassen fuenf Menschen, vorne ich und ein anderer Fahrgast. Dieser Fahrer war etwas kraeftiger als der erste und konnte deshalb keinen weiteren Gast auf seinen Sitz einladen. Die Melodien aus dem Radio erinnerten mich an Deutschland - und bald darauf an Weihnachten. Denn wir kennen diese Lieder als 'Stille Nacht' und 'Ihr Kinderlein kommet' und ich habe mich gefragt: Wird in Tansania der gleiche Text gesungen ? Und wenn ja, warum hoert der Fahrer im Maerz Weihnachtslieder?
In Kayanga angekommen, habe ich einen wichtigen Einkauf erledigt und dieses Prachtexemplar von einem Regenschirm erstanden. Da mein Regenschirm im Pack-Durcheinander zu Hause geblieben ist, wollte ich jetzt mein Gewissen beruhigen und mir einen adaequaten Regenschutz besorgen. Ich bin auf den ersten Schauer gespannt.

2 Kommentare:

  1. Hi Annika, Du glaubst es nicht, aber ich denke schon seit einiger Zeit darüber nach, wie wir auch etwas Essen in die Freundeskreistreffen einbauen können...

    Durch die Wanderausstellung haben wir ja schon mal ein Kochbuch zusammengestellt mit 100 Rezepten. Also an der Theorie liegt es nicht. Allein unser Zeitverständnis ist anders. Was wäre das, wenn Mitglieder des Freundeskreises sich nur das Freundeskreistreffen vornehmen würden... Aber das sind Träume...

    Wobei ich hoffe, dass wir beim Besuch im Mai und Juni genug Zeit mit unseren tansanischen Freunden haben werden...

    Und wie gesagt... verkehrte Welt: in Karagwe regnet es und Käthi und ich saßen bei 20 Grad in der Sonne auf unserer Terasse heute und haben dort zu Mittag gegessen... Aber so wird Dir der Wechsel zurück nach Deutschland nicht zu schwer fallen...

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  2. Jetzt, wo ich diesen wunderbaren Regenschirm habe, hat sich das Wetter verbessert... Und ich konnte heute Morgen mal wieder bei Sonnenschein fruehstuecken. Man darf die Hoffnung nie aufgeben. Aber dennoch freue ich mich auf den deutschen Fruehling!

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