Freitag, 18. Februar 2011

Mit dem wunderlichen BundaBus unterwegs

Oder auch die lange Odysse von Kayanga nach Mwanza, von der ich auch heute berichten will.

Als ich zum ersten Mal vom 'BundaExpress' gehört habe, habe ich 'WunderExpress' verstanden. Und im Nachhinein würde dieser Name viel besser passen, denn vieles war sehr wunderlich. Doch beginnen wir von vorne:
Am Donnerstagmorgen um 8 Uhr war die Abfahrt geplant und Brighton und ich pünktlich am 'Busbahnhof' in Kayanga. Doch der Bus ließ auf sich warten und die Fahrt konnte erst gegen 9 Uhr los gehen. Nachdem ich dann glücklich die hohen Eintrittsstufen mit Reisetasche und Rucksack erklommen hatte, saß schon jemand auf meinem Platz. Irgendwie war wohl ein Sitzplatz zweimal verkauft worden. Zum Glück gab es noch ein anderes freies Plätzchen in dem gefüllten Bus für mich - aber leider nicht mehr, wie eigentlich gebucht, am Fenster.
Ebenfalls wunderlich war, dass neben dem Busfahrer vier weitere Mitarbeiter von dem Unternehmen im Bus waren: Einer, der die Tickets kontrollierte und verkaufte, einer der sie abhakte, einer der sich um weitere Plätze kümmerte und einer, der einfach nur so dabei zu sein schien. Dass diese Männer alle noch gebraucht wurden, wurde mir später klar...
Zunächst führte unser Weg über die typischen holprigen Straßen in Karagwe. Da wir zu spät waren, fuhr der Busfahrer extra ein bisschen schneller. Kennt ihr diese Massage-Auflage für Sessel oder Stühle? Mit ein bisschen Fantasie konnte man sich einbilden, das Rütteln im Rücken wäre eine solche Auflage. Aber meine Fantasie-Entspannung wurde schnell unterbrochen.
Nach einer Stunde Fahrt hielt der Bus und nach einigen Minuten war klar, dass wir eine Panne hatten. Und weit und breit war kein Räder + Reifen zu sehen. Keine guten Voraussetzungen. Irgendwas war mit einer Pumpe kaputt, sodass zwei Hinterreifen abmontiert werden mussten. Jetzt kamen aber alle Mitarbeiter zum Einsatz und der Mann, der anfangs keine Aufgabe hatte, entpuppte sich als Mechaniker. Fünf Mitarbeiter, viele neugierige Busgäste und drei Stunden später waren die Reifen wieder montiert und es konnte weiter gehen.
Beim nächsten Stop, eine Zwischenstation, hatte der Bus Probleme beim Anfahren und wir standen auch hier wieder etwas. Während des Zwischenstops kamen viele Straßenverkäufer zu uns geeilt und wollten uns Wasser, Bananen und Brote als Wegstärkung verkaufen.
Wir mussten dann nochmal tanken und drei weitere Male anhalten, um den Bus wieder zum Laufen zu bringen. Diese ganzen Stops konnte ich aber am Fenster 'genießen', denn der Bus leerte sich von Station zu Station. Am Ende waren wir noch nur eine handvoll Passagiere, die mit dem Bus und der Fähre ein kurzes Stück über den Viktoriasee fuhren und dann endlich gegen 23 Uhr in Mwanza ankamen.
15 Stunden für eine Reise, die eigentlich 8 oder 9 Stunden dauern sollte. Im Nachhinein war das wunderlichste an unserem Wunderbus, dass er es noch bis nach Mwanza geschafft hat. Und ich war einfach nur glücklich auf ein Taxi-Motorrad steigen zu können, um zu Antke zu fahren.

Warum ich das alles auf mich genommen habe? Und warum ich Antke besuchen wollte? Ganz einfach, ich starte heute mit ihr, ihrer Schwester und einer Freundin zu einer Safari in die Serengeti über das Wochenende. Die ewige Fahrt sollte sich also gelohnt haben.

3 Kommentare:

  1. Safarin njema, gute Reise wünsche ich Dir und grüß die Serengeti. Bin mal gespannt, was Du alles dort so erlebst.

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  2. Ach, ja, beinahe hätte ich etwas vergessen. Während Du durch die Serengeti tourst, treffen wir uns heute Abend mit dem Tansania-Freundeskreis und testen die Wanderausstellung, bevor sie dann am 6. März durch den Kirchenpräsidenten eröffnet wird. Mit anderen Worten: Wir denken an Dich und wünschen Dir ein wunderschönes Wochenende und eine gute Heimreise.

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  3. Oh ja, es ist kaum zu glauben, wie viele Leute in so einen "Bus" passen. Aber für die Serengeti lohnt sich alles!!!

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