Sonntag, 27. Februar 2011

Haushaltsgeschichten

Das erste Wochenende in meinem Haus geht zu Ende und an dieser Stelle moechte ich von meinen ersten Haushalts-Erfahrungen in Tansania berichten.
Ich habe fliessendes Wasser, das aus einem der beiden Regenwassertanks im Garten kommt. Das heisst, bevor ich es trinken kann, muss ich es abkochen und filtern. Leider, und jetzt kommt das deutsche Denken durch, habe ich kein warmes Wasser im Haus. Ich also muss immer Wasser auf dem Herd erwaermen, um spuelen oder duschen zu koennen. Ja, denn leider funktioniert meine Dusche nicht richtig und ich muss mich mit einem Messbecher abduschen. Lange duschen und mit dem Wasser spielen faellt da aus. 
Hinzu kommt, dass der Herd seinen eigenen Kopf hat: Wenn eine Herdplatte angeschaltet ist, schaltet sich auch automatisch der Ofen an. Das kann kuschelig warm sein, aber bei den Temperaturen brauche ich es eigentlich nicht und mir waere es lieber, wenn der Strom-Meter dafuer langsamer rueckwaerts laufen wuerde. Den Strom muss ich naemlich erst einkaufen und dann mit einer Karte an dem Meter fuer mein Haus aktivieren.
Aber ich will mich gar nicht beklagen, denn die ersten Tage in dem Haus waren sehr schoen. Und zum Glueck habe ich eine 'normale' Toilette, wie wir sie aus Deutschland kennen. Mit den anderen Varianten (Erdloch, betoniertes Loch, flache Kloschuessel) haette ich auf Dauer, glaube ich, meine Probleme.
Zum Haushalt gehoert natuerlich auch das Essen und Einkaufen. Gestern Nachmittag habe ich meine erste 'Fleisch-Lieferung' bekommen. Da das Fleisch frisch geschlachtet war, sollte es einige Tage im Kuehlschrank liegen, bevor es lange abgekocht und dann eingefroren werden kann. Das wird wohl mein Haushaelter in den naechsten Tagen uebernehmen. Eier und Milch werden ebenfalls nach Hause geliefert - daran kann man sich gewoehnen. Morgen bekomme ich dann Kaese und eine Nussnougatcreme aus Bukoba, denn das kann man in Karagwe leider nicht kaufen.
Hier gibt es vor allem kleine 'Dukas', die alles moegliche anbieten: Butter, Tee, Saft, Honig, Brot, Toilettenpapier, Kerzen, Kekse und vieles vieles mehr. Die einzige Herausforderung ist, den Laden zu finden, der genau das hat, was ich suche. 
Ein aehnliches Angebot bietet der Markt in Omuruchaka oder Kayanga mittwochs und samstags in Bezug auf Fruechte und Gemuese: Passionsfrucht, Papaya, Ananas, Mangos, Avocado, Tomaten, Paprika, Karotten, Kohl, Zwiebeln, Kartoffeln und natuerlich Bananen gibt es hier an fast jedem Stand. Doch wer hat die beste Ware? In Omuruchaka habe ich bereits meine Lieblings-Verkaeuferin gefunden. 
Am allerliebsten mag ich die kleinen Bananen und die Mangos. Sie stehen in keinem Vergleich zu dem, was wir in Deutschland angeboten bekommen. Frisch geerntet und bis zum Schluss sonnengereift sind sie ein wahrer Genuss.

3 Kommentare:

  1. Wenn du dort einmal das Obst gegessen hast, fragst du dich, wieso in Deutschland Geld für so geschmackloses Obst verlangt wird.

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  2. Frische, saftige, süße Mangos. O du Glückliche!

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  3. Ach ja, und was das Duschen angeht. In 2008 war noch ein Tank oben auf dem Dach angebracht. Das heißt, abends gab es immer warmes Wasser zum Duschen. Probiere es mal aus. Und wenn es nicht klappt, frag Anne.

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