Mittwoch, 6. April 2011

Ein Fazit-Versuch zum Abschluss

Zum Abschluss dachte ich, ein Fazit wäre ganz gut. Ein Fazit, in dem ich acht abwechslungsreiche Wochen und viele viele verschiedene Eindrücke zusammen fassen will. Also keine leichte Aufgabe.
Eine der ersten und meisten Fragen war: "Was war das faszinierendes und tollstes während deiner Zeit in Tansania?" Und ganz ehrlich, es war einfach das andere Leben und die Einsicht, wie gut wir es in Deutschland haben. Oft habe ich versucht kleine Aspekte des Alltags in Tansania und Deutschland zu vergleichen. Und manchmal musste ich dabei fest stellen, dass es einfach eine andere Welt ist - obwohl wir alle auf ein- und derselben Weltkugel leben. Ich habe mich darüber gewundert, wie zufrieden die Menschen mit ihrem einfachen Leben zu sein scheinen. Und zeitgleich war es gut für mich, zu realisieren, wie sehr wir uns an die vielen kleinen Annehmlichkeiten und Hilfsmittel im Alltag gewöhnt haben. Versteht mich nicht falsch: Ich möchte nicht tauschen und den Strom und die vielen Geräte nicht missen... Aber es ist gut zu sehen, dass es auch ohne gehen könnte. Wahrscheinlich waren diese verschiedenen "Lebenserfahrungen" im Alltag das faszinierendste und tollste an der ganzen Zeit. 
In acht Wochen habe ich viele Menschen getroffen. Und es sind auch "nur" Menschen in Tansania. Sie sind herzlich und heißen Gäste sofort willkommen, aber sie sind genauso Menschen wie wir und haben die gleichen Fehler wie wir. Manchmal blicken wir ein bisschen verklärt auf sie und denken alles ist viel besser. Das ist es nicht und wir sollten uns ganz normal verhalten. Sie tun es ebenfalls.
Auch wenn wir in verschiedenen Welten leben, verbindet uns eben sehr viel - wie das Miteinander oder der Glaube. So intensiv habe ich bislang meinen Glauben noch nicht ausgelebt und auch das war eine gute Erfahrung für mich. Die Atmosphäre bei den Gottesdiensten war viel imposanter als bei uns. Nicht nur, weil sie auch viel länger dauern als in Deutschland. Die Menschen leben ihren Glauben scheinbar viel intensiver in Tansania. Aber dann gibt es auch wieder Momente, in denen sie sich nicht immer perfekt christlich verhalten. Ihr seht, es gibt viele verschiedene Eindrücke und ich könnte noch ewig schreiben... Alle diese Eindrücke fügen sich zu acht tollen Wochen zusammen. Acht Wochen, die wie im Flug vergangen sind und die ich nie vergessen werde. Asante sana!

Zum Abschluss das Wichtigste in Kürze:
  • Das meist gehörte Wort: "Karibu (sana)" - denn man heißt andere wirklich zu jeder Gelegenheit und an jedem Ort willkommen
  • Das meist gesagte Wort: "Asante sana" - ich habe mich immer wieder für das Karibu bedankt
  • Menschen: Gefühlte tausend verschiedene Begegnungen, von denen die meisten sehr nett waren. Nie vergessen werde ich meine "deutschen" Helfer und Unterstützer. Asante sana!
  • Die schönsten Tiere: Zebras 
  • Große Unterschiede zwischen Tansania und Deutschland: Zum Beispiel, wie Hochzeiten oder Beerdigungen begangen werden
  • Verspeiste Bananen: Jeden Tag ein oder zwei von den Baby-Bananen plus Matoke, also sehr viele...
  • Zerknickte Streichhölzer: Bestimmt an die 50, denn bei jedem Anzünden gab es viele Verluste...
  • Das Günstigste, was ich gekauft habe: War auf jeden Fall Obst und Gemüse, eine Ananas kostet in der Saison 300 tansanische Schilling - umgerechnet etwa 15 Cent
  • Das Teuerste, was ich gekauft habe: Ein Glas Nutella für 3,50 Euro - aber es hat sich richtig gelohnt
  • Das Lustigste, was ich gekauft habe: Der hübsche Regenschirm und leider hat er nicht in den Koffer gepasst
  • Die schönste Reise-Etappe: Beide Flüge über den Viktoriasee, einfach traumhaft
  • Die anstrengenste Reise: Mit dem BundaBus von Karagwe nach Mwanza und wieder zurück
  • Der interessanteste Transport: Mit insgesamt 9 Leuten in einem normalen Auto auf dem Weg nach Kituntu
  • Der nervenaufreibenste Transport: Die Ziegen-Transporte
  • Die größte Freude: Wenn der Strom und das Internet pünktlich zu meinen Telefon-Verabredungen wieder da war. Und mit pünktlich meine ich auch pünktlich: 5 Minuten vorher lief alles immer wieder nach Maß und ich musste nur einmal eine Verabredung absagen.
  • Geklaute Jacken: 1, ja es gab leider auch negative Aspekte...

Schön, dass ihr meine Erlebnisse und meine Zeit in Karagwe verfolgt habt. Ich habe mich immer gefreut, wenn ich die Klickzahlen gesehen habe. Asante sana und wir sehen uns... Annika

    1 Kommentar:

    1. Asante sana besonders Dir für alles, was Du bisher eingebracht hast... das Praktikum, die Weiterentwicklung der Website, der Blog und schon zuvor die Mitarbeit bei der Wanderausstellung und und und.

      Dir Gottes reichen Segen für den weiteren Weg, das nächste Praktikum und das Weiterstudium dann im Herbst.

      Lieben Gruß, Jörg

      AntwortenLöschen